Stau, schau, wem
Weshalb die Verzögerung?
Die Stausituation werde mittels einer in den Belag gefrästen Induktionsschleife detektiert, welche rund 120 Meter vor dem Bahnübergang liege. «Dabei wird die Belegungsdauer gemessen, das heisst, wie lange ein Fahrzeug auf der Schleife steht. Diese Zeit wird auf Minutenintervalle zusammengefasst – wenn die Belegungsdauer den Wert von 70 % überschreitet, wird der Befehl an das Display übermittelt, das Staubild anzuzeigen», erklärt er.
In der systembedingten Aggregation von Messdaten sei das Einminutenintervall das kleinstmögliche für die Berechnung der Staubelastung. «Wenn sich also beispielsweise der Stau sehr schnell auflöst, erlischt das Signal trotzdem erst in der darauffolgenden Minute. Dies ist allerdings nicht nur negativ zu verstehen, denn die Verzögerung verhindert, dass das Signal in schneller Abfolge ein- und ausschaltet, je nachdem ob gerade ein Kriterium erfüllt ist oder nicht, also sozusagen blinkt», führt André Leibacher aus.
Ökologisch fragwürdig?
Wenn das Display Stau anzeigt, es aber keinen hat, fahren die Leute «aussenrum» auf Brugg – also machen sie einen ökologisch wenig sinnvollen Umweg? «Dies ist natürlich kein wünschenswerter Effekt», antwortet er, «da aber das Signal grundsätzlich immer den tatsächlich zutreffenden Zustand anzeigt und nur in der Übergangszeit beim Ausschalten etwas nachläuft, dürfte die ökologische Ersparnis weit grösser sein.»
Dies weil dadurch weniger Fahrzeuge mit laufendem Motor an der Bahnschranke warten würden und auch weil durch die reduzierte Staulänge weniger Fahrzeuge im Stau stünden, die gar nicht über den Knoten Rütenen sondern zum anstossenden Gewerbe wollen, präzisiert André Leibacher. «Wegen der Bahnhofsnähe ist die Schranke teilweise bis zu 50 % der Zeit geschlossen und der Effekt entsprechend gross», fügt er an. Und unterstreicht: «Bei Schliesszeiten von mehreren Minuten bis gegen zehn Minuten ist es wirklich empfehlenswert, dem Vorschlag des Signals zu folgen.»